Ich fahre den Weg von Prinzenstr. nach Hause. Den Weg, den ich seit 4 Jahren jeden Samstagnachmittag fahre. Ich höre Musik und blicke auf die Häuser, auf die Leute, auf die Läden, nehme die verschiedenen Gerüche wahr und fühle die Sonne auf meiner Haut und den Wind in meinem Gesicht. Wie kann man begreifen, dass man genau dieses Gefühl, diesen Weg, diesen Alltag nie wieder haben wird. Ich glaube, der Geist kann das gar nicht wirklich begreifen. Nie. Nie wieder. Was bedeutet das? Wie geht man damit um?
Die meisten Menschen haben Angst vor Veränderung. Veränderung bedeutet Unbekanntes. Und vor Ungewissem hat man Angst. Und so bleiben die meisten in ihrer Komfortzone. Machen jeden Tag, jede Woche das gleiche, sind von den gleichen Menschen umgeben, haben die gleichen Gedanken, Einstellungen und Ideen.
Aber nur durch Veränderung, dadurch, dass man sich neuen unbekannten Situationen aussetzt, mit neuen Umständen konfrontiert wird und verschiedene Herausforderungen meistert, lernt man dazu, entdeckt neue Seiten an sich, lässt schlechte Angewohnheiten los und öffnet sich der Welt, ihrer Vielseitigkeit und den Menschen. Oft habe ich das Gefühl, die meisten Menschen sind sehr festgefahren, was ihre Gewohnheiten, Ansichten und Ideen angeht. Und nichts langweilt mich mehr als Beständigkeit, Intoleranz und Verschlossenheit gegenüber neuen Weltanschauungen, Gedanken, Meinungen, Ansichten…
Aber Veränderung ist immer schwer. Man lässt geliebte Personen zurück, gibt die schönen Gewohnheiten des Alltags auf und steht vor etwas großem Unbekannten.
Die letzten Tage waren sehr intensiv. Ich habe Berlin nochmal ganz anders wahrgenommen. Die Häuser, das Gefühl von Berlin, die Gerüche. Ich habe versucht, alles ganz bewusst wahrzunehmen und mir alles einzuprägen. Natürlich gibt es Dinge, die ich vermissen werde. Hafermilch, Ziegenkäse, Rossmann, vegane Restaurants. Das schwierigste werden aber die Umarmungen, Spieleabende, Gespräche, und vor allem die Zeit mit meiner Familie sein.