Taxifahren
Wenn man hier über die jeweilige App ein Taxi bucht, wird einem der Weg zum Ziel auf dem eigenen Handy angezeigt, an den sich der Fahrer/die Fahrerin ungefähr halten muss. Wenn er/sie zu weit von der Route abweicht, bekommt man eine Nachricht aufs Handy, die dich fragt, ob alles ok ist und bietet dir per Knopfdruck an, die Polizei zu verständigen. Dieser Notfallknopf ist aber auch sonst immer sichtbar in der App. Safety first.

Toiletten
Sitztoiletten werden hier als unhygienisch angesehen, da man sich dabei auf eine Klobrille setzt, auf der zuvor ein Dutzend anderer gesessen hat. Verständlich. Aber ich finde es auch unhygienisch, wenn beim Hocken durch den niedrigen Rand so einiges daneben geht und je nach Hose das lange Hosenbein in fremden Urin hängt.

Zugfahren
Die preiswerteste Art hier zu reisen ist ein Stehticket. Danach folgt der hard seat. Dieser ist nicht unbedingt unbequem, aber statt 2 Reihen à 2 Sitzen wie in Deutschland gibt es hier eine Reihe à 2 Sitzen und eine Reihe à 3 Sitzen. Das bedeutet, dass die Sitze schmaler sind und man wirklich Schulter an Schulter sitzt.
Egal welches Ziel, jeder Zug bietet außerdem Plätze im Schlafwagen an. D.h. man kann selbst tagsüber bei kurzen oder langen Strecken sich dazu entscheiden, ein Bett zu haben.

Plastik
Hier wird wirklich alles – und damit meine ich wirklich alles – doppelt und dreifach in Plastik eingepackt. Wenn man etwas bestellt, ist das irgendwie nachvollziehbar. Aber auch im Supermarkt sind selbst Früchte und Gemüse voreingepackt. Salat ist mit Frischhaltefolie in kleine Päckchen umwickelt, 4 Tomaten, 2 Gurken, 2 Möhren sind jeweils in Frischhalte gewickelt. Wenn man eine andere Anzahl wünscht, geht man zu einem Schalter, wo sie dann gewogen werden und alles separat in jeweils eine Tüte gepackt wird.
An der Kasse wird dann natürlich alles nochmal in eine große Plastiktüte verpackt.
Ich kaufe mir eine Packung Nüsse. Als ich die Plastikverpackung aufmache, finde ich viele kleine, einzeln in Plastikverpackte Nusspäckchen.
Ich möchte mir etwas zum Mitnehmen kaufen. Eine Schale (Plastik) mit Gemüse und Tofu, einen 包子 (bāozi) und 2 Eier. Der 包子 wird in eine kleine Plastiktüte gesteckt, beide Eier werden auch in eine separate Tüte gesteckt und abschließend wird alles zusammen nochmal in eine Plastiktüte gepackt.

Natürlich versuche ich dem etwas entgegenzuwirken und bringe meine eigenen Beutel mit oder sage 不用 (búyòng) – no need -, aber ganz umgehen lässt es sich leider nicht.

 

2 thoughts on “Impressions part 2”

  1. Eine typische Alltagssituation in brasilianischen Supermärkten, wo der Job des “Empacotador” (Einpacker) weit verbreitet ist:
    Diese Arbeitskraft steht an der Kasse und packt die eingescannten Einkäufe sorgfältig in Plastiktüten. Manchmal tüten die Kassiererinnen auch selbst mit ein, was für meterlange Schlangen sorgt.
    Pro Tüte lassen sich vielleicht zwei Wasserflaschen oder 10 Orangen transportieren. Damit nichts reißt, greifen die meisten aber sicherheitshalber zu zwei Tüten übereinander.
    Jedenfalls wollte ich dem Plastikverbrauch entgegenwirken und brachte zwei große Jutebeutel mit. Als ich den Einpacker darauf hinwies,
    alles direkt in die Jutebeutel zu packen, lächelte der mich wohlwollend an, packte weiterhin wenige Artikel in Plastiktüten und legte diese dann ordentlich in die Jutebeutel.

    1. Jaja. Daran erinnere ich mich auch noch gut. Schockierend, aber irgendwo auch sehr lustig. Das Ding ist, dass schon auch darüber geredet wird, die Umwelt zu schützen, aber in der Praxis glaube ich verstehe die wenigsten, was das heißt. Immer wieder sehe ich auch, wie Leute einfach ihren Müll auf die Straßen werfen.

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